2.42. ZSH

Die Z-Shell ist eine der mächtigsten UNIX Shells überhaupt. Es mag deshalb auf den ersten Blick schwierig erscheinen, sie zu verstehen bzw. ihr Potential auszuschöpfen, da sie einen mit Features regelrecht erschlägt.

2.42.1. Minimal Konfiguration

Nachdem die Zsh installiert wurde, kann man in die ~/.zshrc seine Konfiguration eintragen. Ein einfaches und minimalistisches Beispiel sieht zum Beispiel so aus:

export PATH="/bin:/sbin:/usr/bin:/usr/sbin:/usr/local/bin:/usr/local/sbin:/usr/X11R6/bin"
export EDITOR=vim
export PAGER=less
export LC_CTYPE="de_DE.ISO8859-1"

alias ls='ls -A'

Bis jetzt ist noch kein großen Unterschied zu anderen Shells erkennbar, deshalb kommen wir nun zu den Dingen, welche die Zsh so besonders machen!

2.42.2. Besonderheiten

2.42.2.1. Prompt

Ein Standardprompt:

export PROMPT="%n@%m:[%~]%# "
foo@bar:[/etc]%

Wenn das Arbeitsverzeichnis länger wird, empfiehlt sich solch ein Prompt:

export PROMPT="%n@%m:[%(4c.%1c.%~)]%# "

Dadurch weiß die Zsh, dass, wenn das aktuelle Verzeichnes mehr als 3 Elemente hat, nur noch der „Basisname“ des Verzeichnisses im Prompt angezeigt werden soll.

foo@bar:[~]% cd /etc
foo@bar:[/etc]% cd /usr/local/share
foo@bar:[/usr/local/share] cd doc
foo@bar:[doc]

Eine Ergänzung zu $PROMPT ist $RPROMPT. $RPROMPT wird ganz rechts am Rand des Bildschirms angezeigt:

export $RPROMPT=""%T"
foo@bar:[~] echo foo                                         13:37
foo
foo@bar:[~]                                                  13:38

Folgender $RPROMPT zeigt einen traurigen Smiley, falls der letzte Befehl fehlschlug:

export RPROMPT="%(0?..:()"
foo@bar:[~] ls /root
ls: root: Permission denied
foo@bar:[~]                                                  :(

2.42.2.2. Vervollständigung

Um bei einem Aufruf von xpdf nur .pdf Dateien angezeit zu bekommen, wird compctl verwendet:

$ xpdf <TAB>
foo.txt bar.gif bla.pdf
$ compctl -g '*.pdf' xpdf
$ xpdf <TAB>
$ xpdf bla.pdf

Ungemein praktisch ist zstyle, damit wird z.B. bei einem <TAB> nach dem Befehl kill die zu eine Liste der Prozesse angezeigt. Dazu muss nur folgendes in die .zshrc eingetragen werden (oder auf der Befehlszeile eingegeben werden):

autoload compinit
compinit

Und so sieht das dann aus:

$ zstyle ':completion:*:*:kill:*:jobs' verbose yes
$ kill<TAB>
[...]
18555 p1  Is+     0:01.18 /usr/local/bin/zsh
21590 C0  I+      0:00.02 xinit /home/foobar/.xinitrc --
24025 p3  I+      0:00.01 /usr/local/bin/zsh
32055 p3  Is+     0:00.92 /usr/local/bin/zsh
[...]

2.42.2.3. Globbing

Globbing generiert Dateinamen (filename generation) aus bestimmten Operatoren.

Das bekannteste Beispiel für Globbing ist wohl der *-Operator:

$ cat *<TAB>
$ cat foo.txt bar.txt bla.pdf bar.jpeg

bzw.

$ vi *.txt<TAB>
$ vi foo.txt bar.txt

Mit der Zsh ist aber noch viel umfangreicheres und genauers Globbing mit Hilfe von sogenannten „Glob Qualifiers“ möglich. Für Globbing muss in der .zshrc die Option glob und evtl. auch extendedglob mittels setopt aktiviert werden.

Hier zwei Beispiele:

* Liste nur Verzeichnisse auf (wobei / für den Verzeichnis Glob Qualifier steht):

$ ls *(-/)

* Liste alle Dateien, die keine spezielle Dateiendung haben, auf (benötigt extendedglob):

$ printf '%s\n' ^?*.*

strcat hat in der Zsh Kategorie seines Blogs noch viel mehr solcher Beispiele.