1.32. devfs

Alle unixoiden Systeme haben ein /dev Verzeichnis, worin „Dateien“ liegen, die Geräte im System repräsentieren. Früher wurden diese Geräte auf den meisten Betriebsystemen mit MAKEDEV manuell erstellt, bei GNU/Linux und FreeBSD gibt es dafür spezielle Dateisysteme, die einem die Arbeit abnehmen.

Unter FreeBSD heißt dieses Dateisystem devfs, welches inzwischen nicht einmal mehr in /etc/fstab eingetragen sein muss, sondern beim Start automatisch eingehangen wird. Unter GNU/Linux wurde devfs durch udev ersetzt, was angeblich viele neue Vorteile hat (etwa dass Geräte frei benennbar sind; z.B. kann man jetzt einer Netzwerkkarte das Kürzel einer Festplatte geben :-x). FreeBSD-devfs unterscheidet sich auch von udev, indem es wirklich nur die Geräte erzeugt, die auch wirklich da sind. /dev ist somit in FreeBSD viel aufgeräumter als unter GNU/Linux!

1.32.1. /etc/devfs.conf

In dieser Datei findet die statische Konfiguration von devfs statt.

1.32.2. /etc/devfs.rules

In dieser Datei findet die „dynamische“ Konfiguration von devfs statt: Man kann hier Regelsets anlegen, die beim Start und auf neuangelegte Geräte angewendet werden. Ein „gutes“ Regelset für einen Desktop-PC könnte so aussehen:

[localrules=10]
add path 'cd*' mode 0660 group operator         # CD devices
add path 'xpt*' mode 0660 group operator        # required for CD access
add path 'pass*' mode 0660 group operator       #  ----"----
add path 'da*s*' mode 0660 group operator       # SCSI-Disks, e.g. USB-Sticks
add path 'md*' mode 0660 group operator         # virtual FSs, e.g. for .img, .iso
add path 'video*' mode 0666 group operator  # webcam etc

Die ersten drei Regeln sorgen dafür, dass alle Mitglieder der Operatorgruppe (da sollte man also drin sein ;-)) und z.B. der HAL (Hardware Abstraction Layer)-Daemon die CD-Laufwerke benutzen können (mounten, brennen etc).

Die vierte Zeile dient dem Setzen der Rechte auf SCSI-Festplatten (z.B. werden USB-Sticks vom SCSI-Subsystem des Kernels verwaltet), damit diese vom Nutzer (und HAL) ein- und ausgehangen werden können.

Die letzte Zeile setzt Rechte auf sog. Memory Disks. Das sind z.B. Geräte, die einer ISO- oder IMG-Datei zugeordnet werden, wenn man das Dateisystem aus diesen einhängen möchte. Diese Rechtesetzung wird z.B. benötigt, wenn man, wie im Wine-Artikel beschrieben, das Einhängen von Spiele-CDs in Form von ISOs erleichtern möchte.

Damit diese Regeln beim Starten geladen werden, ist noch folgende Zeile in /etc/rc.conf einzutragen:

devfs_system_ruleset="localrules"

1.32.3. Änderungen wirksam machen

Damit die Änderungen ohne Neustart wirksam werden muss noch devfs neu gestartet werden:

# /etc/rc.d/devfs restart</xterm>

1.32.4. Ruleset anzeigen

Mit devfs rule show werden die aktuellen Rules angezeigt:

# devfs rule show
100 path cd\* group operator mode 660
200 path xpt0 group operator mode 660
300 path pass\* group operator mode 660
400 path da*s\* group operator mode 660
500 path md\* group operator mode 0660

1.32.5. Verweise

Zuletzt geändert: 2023-07-22