1.35. Drucken mit Apsfilter
Dieser Artikel erklärt wie unter FreeBSD mit Hilfe von Apsfilter einfach mit dem Lpd ohne CUPS gedruckt werden kann. Außerdem können Drucker über das Netzwerk anderen Rechnern zugänglich gemacht werden.
1.35.1. Einleitung
Im Gegensatz zum CUPS Artikel beschreibt dieser Artikel eher ein vorgehen wie es im FreeBSD Handbuch vorgeschlagen wird. Vorteile vom Verzicht auf CUPS sind vor allem der deutlich geringere Aufwand bei der Installation, eine sehr einfach zu realisierende Samba Freigabe und, dass keine Dateien in /usr/bin und /usr/sbin ersetzt werden müssen.
1.35.2. Installation und Einrichtung
Als erstes sollte der Spooler Daemon aktiviert werden, dazu muss folgende Zeile in die Datei /etc/rc.conf eingefügt werden:
lpd_enable="YES"
Mit dem Kommando:
# /etc/rc.d/lpd start
kann der Daemon ohne einen Systemneustart aktiviert werden.
Bis auf den Port print/apsfilter werden keine zusätzlichen Programme benötigt. Nach erfolgter installation muss folgender Befehl ausgeführt werden:
# /usr/local/share/apsfilter/SETUP
Es startet ein Skript, das durch die vollständige Druckerkonfiguration führt. Die Schritte sind wie folgt.
Lizenz bestätigen.
Der Autor bittet per Mail über die Verwendung von apsfilter informiert zu werden. Dieser Punkt kann übersprungen und später nachgeholt werden.
Als nächstes erscheint ein Begrüßungsbildschirm, mit der Enter Taste beginnt endlich die eigentliche Einrichtung.
Ab hier sollte alles genau gelesen und befolgt werden. Die Konfigurationsschritte sollten in der gegebenen Reihenfolge abgearbeitet werden. Apsfilter hat keinerlei Standardeinstellungen, also darf kein Schritt übersprungen werden. Nach erfolgter Konfiguration sollte auf jeden Fall von der Option eine Testseite zu drucken gebrauch gemacht werden. Wird die Testseite falsch gedruckt, passt der gewählte Treiber nicht zum Drucker. Der Autor dieses Artikels verwendet einen LaserJet 4 Treiber für einen HP LaserJet 6. Die LaserJet 5 und 6 Treiber führen beim Autor zu keinem erkennbaren Druckbild.
Sollte der Drucker beim Versuch eines Testdrucks keinerlei Reaktion zeigen, sollte noch einmal die gesamte Konfiguration geprüft werden. Das gilt insbesondere für die Anschlusseinstellungen.
Wer weitere Konfigurationen vornehmen will, kann dies in der Datei /etc/printcap erledigen. Dies ist jedoch in der Regel nicht nötig.
1.35.3. Erste Druckversuche
Einfache Textdateien oder Postscript Dokumente sollten jetzt über einen einfachen Aufruf funktionieren. Zum Testen kann zum Beispiel eine kurze Konfigurationsdatei ausgedruckt werden.
# lpr /etc/make.conf
Mit vorherigem Kommando sollte zum Beispiel die make.conf ausgedruckt werden. Es empfiehlt sich auch das Drucken mit häufig verwendeten Anwendungen zu testen. Da die meisten Anwendungen ihre Ausgabe in Postscript an den Drucker Daemon weitergeben bereitet dies für gewöhnlich keinerlei Probleme.
Die Warteschleife des Druckers kann mit dem Befehl:
# lpq
eingesehen werden. Mit dem Parameter -P kann ein Drucker explizit angegeben werden, das ist dann Sinnvoll, wenn mehrere Drucker verwendet werden.
Um einen Druckauftrag zu Löschen kann der Befehl lprm verwendet werden. Um die Druckaufträge anderer Benutzer zu manipulieren werden Root Zugriffsrechte benötigt.
1.35.4. Drucken über das Netz
Netzdrucke sind recht einfach zu realisieren. Clients benötigen im übrigen weder Apsfilter noch Druckertreiber um über das Netz zu drucken. Es sei denn es handelt sich um Windows Clients.
1.35.4.1. Drucker Freigeben (Server)
Die einfachste Möglichkeit Drucker freizugeben ist in der Datei /etc/hosts.lpd die IP Adressen oder Hostnamen der Rechner von denen aus gedruckt werden darf einzufügen. Dazu wird schlicht in jede Zeile eine IP Adresse oder ein Hostname eingetragen.
Auch die Samba Konfiguration ist realtiv trivial. Im folgenden ist die Konfigurationsdatei /usr/local/etc/smb.conf des Autors angegeben. Daraus sollte eigentlich klar werden wie die eigene Konfiguration zu erweitern ist.
[global]
# workgroup = NT-Domain-Name or Workgroup-Name, eg: MIDEARTH
workgroup = NORAD
# server string is the equivalent of the NT Description field
server string = homeKamikaze Samba Server
# Security mode. Defines in which mode Samba will operate. Possible
# values are share, user, server, domain and ads. Most people will want
# user level security. See the Samba-HOWTO-Collection for details.
security = share
# This option is important for security. It allows you to restrict
# connections to machines which are on your local network. The
# following example restricts access to two C class networks and
# the "loopback" interface. For more examples of the syntax see
# the smb.conf man page
hosts allow = 192.168.0. 192.168.1. 127.
# If you want to automatically load your printer list rather
# than setting them up individually then you'll need this
load printers = yes
# It should not be necessary to specify the print system type unless
# it is non-standard. Currently supported print systems include:
# bsd, cups, sysv, plp, lprng, aix, hpux, qnx
printing = bsd
# this tells Samba to use a separate log file for each machine
# that connects
log file = /var/log/samba/log.%m
# Put a capping on the size of the log files (in Kb).
max log size = 50
# NOTE: If you have a BSD-style print system there is no need to
# specifically define each individual printer
[printers]
comment = All Printers
path = /var/spool/samba
browseable = no
# Set public = yes to allow user 'guest account' to print
guest ok = yes
writable = no
printable = yes
Wichtig ist hierbei, dass die Sektion für die Drucker printers heißt, da das Drucken sonst nicht funktionieren wird.
1.35.5. Drucker verwenden (Client)
Ein Drucker Client kommt vollständig mit Mitteln aus dem Basissystem aus. Leider bedeutet das auch, dass einige Arbeiten, die auf dem Server vom Apsfilter Setup erledigt wurden, auf dem Client manuell erfolgen müssen.
Zuerst müssen die Spooler Verzeichnisse (Für die lokale Druckwarteschleife) angelegt werden:
# mkdir -p /var/spool/lpd
# chown root:daemon /var/spool/lpd
# chmod 0755 /var/spool/lpd
# cd /var/spool/lpd
# mkdir DRUCKER
DRUCKER ist hierbei mit dem Namen zu ersetzen, mit dem der Drucker dann im folgenden Schritt in der /etc/printcap konfiguriert wird. Im folgenden ist die Konfiguration für einen HP LaserJet 6, der als ljet6 über das Netz freigegeben ist angegeben:
lp|DRUCKER|HP LaserJet 6L|ljet4;r=600x600;q=photo;c=gray;p=a4;m=auto:\
:lp=:\
:rm=HOST:\
:rp=REMOTE_DRUCKER:\
:sd=/var/spool/lpd/DRUCKER:
Die erste Zeile kann einfach von der Serverkonfiguration kopiert werden. HOST muss natürlich mit der IP Adresse des Servers oder dessen Hostnamen ersetzt werden. DRUCKER wäre im Beispiel als ljet6 zu setzen. Theoretisch kann der Drucker auf dem Client und auf dem Server unterschiedlich benannt werden. REMOTE_DRUCKER sollte also mit dem Namen des Druckers auf dem Server ersetzt werden. Üblicherweise ist die Benennung jedoch gleich. Der Name lp steht immer für den Standarddrucker.
Nun muss lediglich noch der Lpd, wie bereits im Kapitel Installation beschrieben auch auf dem Client eingerichtet werden. Damit ist die Konfiguration abgeschlossen. Drucken sollte jetzt ohne weiteres möglich sein.
1.35.6. Verweise
Die Apsfilter Homepage.
Das Apsfilter Handbuch.
Das Kapitel Drucken im FreeBSD Handbuch.
print/apsfilter in den FreeBSD Ports.
printcap(5)
hosts.lpd(5)
Zuletzt geändert: 2023-07-22